Dirndlkleid

 

Es gab ganz viele Gründe, die dazu geführt haben, dass es dieses Kleid nun gibt.


1. Ich brauchte dringend ein Kleid! Kleider sind einfach super praktisch und ehrlicherweise bleibe ich beim MMM ganz lange dort hängen, wo schöne Kleider gezeigt werden.

2. Ich liebe die Stofffülle der Kleider, die auf den ganzen Vintageblogs präsentiert werden, aber irgendwie ist das für mich so eine Sache, da wollte ich mich erst mal so langsam ran tasten.

3. Es gibt vor allem hier immer mal wieder Gelegenheiten bei denen man im romantisch ländlichem Stil gut gekleidet ist, aber ein Dirndl wäre zu viel des Guten. Landhausmode, wie es sie zu kaufen gibt, ist aber eher zum Abgewöhnen.

Genau wie bei Catherine und ihrem Blümchenkleid aus demselben Stoff, wusste ich sofort, als ich den Stoff bei Stoff und Stil entdeckte, dass das mein romantisches Landhauskleid wird. Blöderweise hatte ich noch kein Schnittmuster dazu und habe deshalb nur zwei Meter bestellt. Dabei habe ich vollkommen vergessen, dass der Stoff nur 1,10 Meter breit liegt. Es hat aber bis auf den Millimeter gereicht.

Nach diversen Fehlversuchen bzgl. Schnittmuster, habe ich mich für dieses Schnittmuster entschieden:



Ich musste am Schnitt so gut wie nichts ändern, bis auf den Ausschnitt, den habe ich ein wenig tiefer gelegt.....;-))

 

Durch die Prinzessnähte wirkt das Kleid ein wenig wie ein Dirndl, innen ist es mit festem Stoff gefüttert, die Seitennähte habe ich zwecks Anpassung erst ganz zum Schluss geschlossen. So kann man auch immer wieder die Weiter variieren, wenn notwendig. Die Häkelspitze im Ausschnitt ist nur mit ein paar groben Handstichen angenäht, man kann zur Not, wenn man möchte das Kleid dann auch ohne Spitze mal tragen.

Die Rüsche des Unterrocks ist in Falten gelegt, weil ich sonst mit Rüschen wirklich einen Petticoateffekt gehabt hätte, so weit wollte ich das Kleid nicht. Für die Taille habe ich bestimmt gefühlte hundert Gürtelvarianten ausprobiert, letztendlich hat es mir ohne Gürtel am besten gefallen. Die Blume ist zum Anstecken, aus Filz und gekauft.



Und weil ihr ja alle am letzten Mittwoch auf ein Dirndl getippt habt, will ich euch mal nicht enttäuschen. Für alle Fälle gibt es auch noch eine Schürze, man weiß ja nie......



Ich habe auch einige neue Erkenntnisse gesammelt, bei diesem Projekt:

1. Die Anschaffung einer Schneiderpuppe sollte ich wirklich in Erwägung ziehen, wenn ich weiterhin Kleider nähen möchte. Das Anpassen des Kleides war ohne diese schon ein ziemliches "trail und error"-Unterfangen. (Außerdem weiß ich nun, dass Männer einen nur mit Stecknadeln festgesteckten Reißverschluß nur bedingt schließen und nur noch bedingter wieder öffnen können....)

 

2. Wie ihr alle es allerdings schafft, eure Kleiderträume in 1-2 Tagen zu nähen, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Ich habe inklusive Probemodell, Unterrock und Schürze über eine Woche gebraucht und ich habe wirkliche jeden Abend 3 Stunden genäht und Samstag und Sonntag auch noch den ganzen Nachmittag. Ich habe nicht den Schimmer einer Ahnung, wie das schneller zu schaffen ist.